Aufgrund gesunkener Verkaufspreise verzeichnete die Thimm Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr einen leichten Umsatzrückgang von rund drei Prozent auf 623 Millionen Euro (2018: 645 Millionen Euro). Mathias Schliep, Vorsitzender der Geschäftsführung Thimm Gruppe: „Wir konnten unseren Absatz im letzten Jahr weiter steigern. Da wir reduzierte Preise für Wellpappenrohpapiere, unsere wichtigsten Rohstoffe, an unsere Kunden weitergeben, ist der Umsatz allerdings leicht gesunken. Darüber hinaus gab es aufgrund der Entwicklungen in der Automobilindustrie einen Umsatzrückgang bei Industriegüterverpackungen. Unser operatives Ergebnis EBITDAR stieg deutlich um 20 Prozent auf 56,1 Millionen Euro.“ Die Eigenkapitalquote der Thimm Gruppe lag am Ende des Geschäftsjahres 2019 mit 41,0 Prozent über dem Vorjahreswert (37,5 Prozent) und damit weiter auf hohem Niveau. Neben dem Mengenwachstum in den Verpackungswerken in Polen und Rumänien hat auch das 2017 fertiggestellte Wellpappenwerk im bayerischen Wolnzach 2019 ein deutliches Mengenwachstum erreicht und damit einen entscheidenden Beitrag zur Ergebnissteigerung geleistet. Schliep: „Die Kostensituation der gesamten Branche bleibt aufgrund der regional teilweise starken Anstiege für Personal-, Logistik- und Energiekosten aber weiter herausfordernd.“
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte die Thimm Unternehmensgruppe ihre Marktpräsenz um drei weitere Standorte erweitern. Im vierten Quartal übernahm der Geschäftsbereich Thimm Packaging Systems den Anbieter für Schaumstofflösungen und technische Formteile ISL Schaumstoff-Technik GmbH im südhessischen Viernheim sowie den Geschäftsbetrieb der ISL Verpackungstechnik GmbH im thüringischen Serba. „Die Integration von ISL in die Thimm Gruppe ist ein bedeutender Schritt im Rahmen unserer internationalen Diversifizierungsstrategie. Wir erweitern damit nicht nur unser Portfolio im Bereich der mehrwegfähigen Multimaterialverpackungen und stärken weiter unsere Position als Anbieter nachhaltiger Verpackungslösungen, sondern gewinnen zwei leistungsstarke Standorte in Deutschland hinzu“, sagt Mathias Schliep. Darüber hinaus übernahm das zur Thimm Gruppe gehörende polnische Joint Venture TOP Packaging zum 01.10.2019 den lokalen Anbieter von Wellpappenverpackungen United Packaging SA in Skarbimierz nahe Wroclaw (Breslau). „Die durch diesen Zukauf erfolgte Erweiterung der Präsenz im westlichen Teil Polens ermöglicht uns eine noch bessere Belieferung unserer polnischen und internationalen Kunden und stärkt die gruppenweite Zusammenarbeit zwischen unseren Standorten in Polen, Tschechien und Deutschland“, so Schliep.
Daneben investierte Thimm in das Produktionswerk im rumänischen Sibiu. Kern des Ausbaus war die Installation einer neuen, hochmodernen Wellpappenanlage. Die Maschine wurde Mitte April 2019 in Betrieb genommen und verdreifacht die Kapazität für die Herstellung von Wellpappe. Die unternehmensweite Modernisierung der technischen Infrastruktur stellte einen weiteren Investitionsschwerpunkt dar. Insgesamt betrug das Investitionsvolumen für den Ausbau bestehender Standorte und Produktionstechnologien sowie Produktdiversifikation und Expansion 34,0 Millionen Euro.
Mathias Schliep: „Die Ausbreitung der Corona-Pandemie Anfang des Jahres nach Europa und Deutschland ändert in erheblichem Maße die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die unserer Planung für 2020 zu Grunde lagen. Weltweit wird ein deutlicher Konjunktureinbruch für das zweite Quartal 2020 erwartet. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Thimm Gruppe sind ganz unterschiedlich. Aktuell verzeichnen wir eine steigende Nachfrage nach Verpackungen für Konsumgüter des täglichen Bedarfs, wohingegen die Nachfrage nach Verpackungen für die Automobilindustrie bzw. den Industriegütersektor zwischenzeitlich zum Teil deutlich gesunken ist. Insgesamt zeigt sich in dieser Krise, wie wichtig Verpackungen für das Aufrechterhalten der Lieferkette und die Versorgung mit Lebensmitteln sowie pharmazeutischen und medizintechnischen Produkten sind. Verpackungen sind ein integraler Bestandteil der Versorgungsicherung der Bevölkerung.“
Trotz Ausbreitung der Corona-Pandemie nach Europa im Laufe des ersten Quartals ist die Thimm Gruppe gut in das Jahr 2020 gestartet. „Wir erwarten trotz dieser Extremsituation weiterhin ein Umsatzwachstum“, so Schliep. „Das hängt aber maßgeblich vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen ab. Derzeit sind wir aufgrund der aktuellen Auftragslage vorsichtig optimistisch.“ Zur weiteren Entwicklung werden aus heutiger Sicht auch die Ende 2019 neu in die Unternehmensgruppe aufgenommenen Standorte einen bedeutenden Teil beitragen. Im Geschäftsbereich Thimm pack’n’display wird ein Anstieg der Absatzmenge erwartet, zu dem alle Produktionsstandorte – aber insbesondere die Werke in den wachsenden Märkten Osteuropas – beitragen werden.
Schliep: „Mit innovativen, nachhaltigen Verpackungslösungen, die insbesondere von der Lebensmittelindustrie verstärkt nachgefragt werden, sehen wir uns gut aufgestellt. Wellpappenverpackungen sind Teil eines Produktkreislaufs, der sowohl ökonomisch als auch ökologisch einen wichtigen Beitrag zu einer effizienten Lieferkettenlogistik leistet. Darüber hinaus entwickelt sich auch der Bereich E-Commerce derzeit gut bis sehr gut. Unser Fokus im Geschäftsbereich Thimm Packaging Systems liegt in 2020 auf der Integration der neu übernommenen Standorte, im Geschäftsbereich Christiansen Print werden wir den Digitaldruck weiter ausbauen. Auch in 2020 werden wir trotz Corona-Krise unsere Investitionen in die Weiterentwicklung unseres Unternehmens fortsetzen und in die Zukunft eines jeden einzelnen Produktionsstandortes zum Teil deutlich investieren, um unsere Standorte zu modernisieren und Kapazitäten weiter auszubauen.“
Die Thimm Gruppe ist führender Lösungsanbieter für Verpackung und Distribution von Waren. Das Lösungsportfolio umfasst Transport- und Verkaufsverpackungen aus Wellpappe, hochwertige Verkaufsaufsteller (Displays), Verpackungssysteme aus verschiedenen Materialkombinationen sowie Druckprodukte für die industrielle Weiterverarbeitung. Eine breite Palette verpackungsrelevanter Dienstleistungen entlang der Lieferkette ergänzt das Angebotsspektrum. Zum Kundenkreis gehören namhafte Markenartikelkonzerne quer durch alle Branchen. Das 1949 gegründete Familienunternehmen beschäftigt aktuell mehr als 3.500 Mitarbeiter an 22 Standorten in Deutschland, Tschechien, Rumänien, Polen, Frankreich und Mexiko und erwirtschaftete 2019 einen Jahresumsatz von rund 623 Millionen Euro.
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